Lexikon

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Balthasar

Der Tradition nach Name des mittleren der Heiligen Drei Könige. Balthasar bedeutet im Persischen „Lichtkönig“. Als Gedenktag wurde früher der 11. Januar gefeiert. Als Rufname wird Balthasar, auch in der Kurzform Balz, gebräuchlich. Sowohl Balthasar als auch Balz oder Balzer werden zu Familiennamen. In Kombination von z. B. Beier und Balthasar mutieren beide Namen zu Beierwaltes. Durch Suffixe (= Endungen), die die Bedeutung „zugehörig zu“ haben, oft im Sinne von „Sohn/Tochter des ...“, ergibt sich etwa im Litauischen zu Balthasar: Baltruweit, Baltr(us)at(is), Baldzohn.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Betlehem

Stadt in Palästina im Stammgebiet Juda, Geburtsort Davids, südlich von Jerusalem gelegen. Betlehem bedeutet hebr. „Bethaus“. Über der Höhle, die als Geburtsort Jesu gilt, steht heute eine alte Basilika.

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Betlehemitischer Kindermord

Nach Mt 2,16ff. befahl Herodes aus Furcht vor einem Konkurrenten die Ermordung aller Knaben unter zwei Jahren in und um BETLEHEM. Liturgisch memoriert die Kirche dieses Ereignis am 28. Dezember durch das Fest „Unschuldige Kinder“. Bevor der ab dem 12. Jahrhundert in unserem Sprachraum immer populärer werdende Nikolaus das Beschenken der Kinder auf seinen Gedenktag zog, wurden die Kinder an diesem Tag beschenkt.

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Bohnenfest

Bohnenfest oder Bohnenkönigsfest hieß der Festbrauch am DREIKÖNIGSTAG. Wer im (Drei-) KÖNIGSKUCHEN die eingebackene Bohne, Münze o. ä. fand, war BOHNENKÖNIG für einen Tag. Andernorts wurde der König durch Zettel, die KÖNIGSBRIEFE, ausgelost. Das Bohnenfest war Auslöser für „Bunnebälle“ (= Bohnenbälle), Kostümbälle, die auch – als Französisch modern war – Redouten genannt wurden.

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Bohnenkuchen

Der (Drei-) KÖNIGSKUCHEN diente am DREIKÖNIGSABEND (5. Januar) zur Ermittlung des Bohnenkönigs, der, als König verkleidet, mit gleichfalls verkleideten Gästen das BOHNENFEST feierte. In Spanien heißt der Königskuchen Roscones, in Frankreich GALETTE DU ROI.

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Bohnenkönig

Wer im (Drei-)Königskuchen die Bohne, Münze o. ä. fand, wurde BOHNENKÖNIG oder FREUDENKÖNIG. Er oder sie trug eine Krone und stand einem Maskenfest vor, das verteilte Rollen vorsah. Das Fest des Bohnenkönigs war im gesamten deutschsprachigen Bereich zu Hause, aber auch in den Niederlanden, in Frankreich und in England. Hier hieß der Bohnenkönig, der ja einem NARRENREICH vorstand, LORD OF MISRULE (= Herr der Unordnung und des Unfugs). Dazu gehörte eine Bohnenkönigin mit dem schönen Namen KÖNIGIN MARKFETT.

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Bohnenkönigsfest

Bohnenkönigsfest hieß der Festbrauch am DREIKÖNIGSTAG. Wer im (Drei-) KÖNIGSKUCHEN die eingebackene Bohne, Münze o. ä. fand, war BOHNENKÖNIG für einen Tag. Andernorts wurde der König durch Zettel, die KÖNIGSBRIEFE, ausgelost. Das Bohnenfest war Auslöser für „Bunnebälle“ (= Bohnenbälle), Kostümbälle, die auch – als Französisch modern war – Redouten genannt wurden.

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Bruderschaft

Wo die Heiligen Drei Könige verehrt wurden, entstanden unter ihrem Namen auch Dreikönigs-Bruderschaften. Sie waren Lebens- und Gebetsgemeinschaften, die das Ewige Leben aller Brüder (und manchmal auch Schwestern) zum Ziel hatte.

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