Lexikon

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Perchtennacht

Bezeichnung für die PERCHTENNÄCHTE, die RAUNÄCHTE, die ZWÖLF NÄCHTE, die ZWÖLFTEN oder das DODEKAHEMERON der Orthodoxie zwischen Weihnachten und EPIPHANIE, dem 25. Dezember und dem 6. Januar. Rauhnächte hieß diese Zeit, weil in ihnen geräuchert wurde: Der Bauer räucherte Haus und Hof, um sich dem Heiligen zu unterstellen und alle böse Gefahr abzuwehren. Perchtennächte waren es, weil in dieser Zeit die Dämonen tobten. 567 erkannte die Synode von Tours die zwölf Tage als Festzeit an, weil sie das neue und das alte Weihnachtsfest, den neuen (25. Dezember) und den alten Neujahrstag (6. Januar) miteinander verbanden.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Pflugmontag

In den Niederlanden Bezeichnung für den Montag (auch: verkorener oder verschworener Montag) nach dem ersten EPIPHANIE-Sonntag: Es war der Tag für den Kehraus nach Weihnachten, Neujahr und DREIKÖNIGE, ein Aufräumtag. Vor allem in England war es üblich, am Montag nach Epiphanie, dem Montag nach dem 6. Januar (engl. „Ploughmonday“, Pflugmontag), einen Pflug durch das Dorf zu tragen. Dadurch wurde der Beginn des Frühjahrs und des damit verbundenen Arbeitens versinnbildlicht: Das bäuerliche Arbeitsgerät musste überprüft und eventuell instandgesetzt werden. Oft wurde dieser Tag mit einem Dorffest beschlossen, bei dem der Bohnenkönig und die Bohnenkönigin Ehrenplätze einnahmen und den Tanz eröffneten.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Phrygische Mütze

Ehe die heiligen Magier zu Königen wurden, ja ehe ihre Zahl definitiv auf drei festgelegt worden war, war ihr Erkennungszeichen die „Phrygische Mütze“. Diese spezielle Mütze, die von den Menschen aus Phrygien, Kleinasien, getragen wurde, war das Erkennungszeichen der sternkundigen phrygischen Priester. Als Mütze der „Aufmüpfigen“, die sich von „denen da oben“ nicht alles gefallen lassen, hat diese Mütze bis in die Gegenwart Karriere gemacht. Nach oben endet sie in einer nach vorn geneigten Spitze.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Pilgerzeichen

Da Pilgerschaften meist nicht einer Laune oder Lust entsprachen, sondern oft auch angeordnete Buße oder stellvertretendes Tun waren, bedurfte es eines Beweises, das Ziel erreicht und seine Pflichten erledigt zu haben. Alle Wallfahrtsorte boten deshalb Medaillen in zahllosen Formen an, die das jeweilige Heiligtum darstellten. Kennzeichen dieser Pilgerzeichen war, dass sie Löcher am Rand besaßen, um Pilgerzeichen auch an den Hut oder Mantel nähen zu können.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln